05. März 2021
Lokale Informationen ebenso unterstützen
Diese Woche hat der Nationalrat über die Medienförderung beraten, der Ständerat wird sich in der Sommersession damit befassen. Dabei sollen nun sämtliche abonnierten Tages- und Wochenzeitungen sowie die Sonntagspresse von staatlicher Seite unterstützt werden und auch die Frühzustellung profitiert von der indirekten Presseförderung. Grosszügig zeigen sich die Parlamentarier zudem bei den Online-Medien, die neu einen Zustupf aus dem eidgenössischen Fördertopf erhalten. Einzig die Regionalzeitungen, welche wöchentlich in alle Haushalte kostenlos verteilt werden und vor allem über lokale Gegebenheiten berichten, werden leer ausgehen. NR Christian Wasserfallen hatte für eine Gleichbehandlung plädiert, doch die Mehrheit sowie der Bundesrat fand, dies käme einem Paradigmenwechsel gleich und einen solchen wolle man respektiv frau vermeiden. Als würde man diese Systemänderung mit dem Einbezug von Frühzustellung und Sonntagspresse aber vor allem mit der Ausdehnung auf die Online-Dienste nicht schon herbeiführen.
Dies ist für den Verband Schweizer Regionalmedien VSRM völlig unverständlich, berichten ihre Blätter doch wöchentlich über das lokale Geschehen und tragen solche ebenso geschätzten Informationen in mehr als 1.6 Millionen Haushalte in der Deutsch- sowie der Westschweiz und dem Tessin. Doch das, was vor der Haustüre von Frau und Herr Schweizer passiert, interessiert die Bundespolitiker nicht. Sie unterstützen lieber Blätter, welche politische Anliegen behandeln, obwohl diese an Auflage ständig verlieren und immer weniger Stimmbürger*innen erreichen. Oder sie fördern mit ihrer Stimme Online-Dienste, welche bisher kaum Abnehmer fanden, die für ihre Dienste bezahlen.
Dass die Mediengewerkschaften dieses Verhalten begrüssen und sich stramm hinter die Parlamentarier*innen stellen, löst beim VSRM Kopfschütteln aus: Denn die Gratiszeitungen sind eine wichtige Kundengruppen bei der Schweizerischen Post und garantieren mit ihren Verteilaufträgen Arbeit für eine Vielzahl von Postangestellten.